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Platt is cool

Grundschüler aus Lienen und Kattenvenne machen beim Lesewettbewerb mit


Es ist wieder soweit: Nu willt wi wiër Platt küern! Mit diesem Slogan wirbt der Kreisheimatbund Steinfurt für den aktuellen 22. Plattdeutschen Lesewettbewerb im Kreis Steinfurt 2021/22. Kinder und Jugendliche sollen durch diese Veranstaltung, die alle zwei Jahre stattfindet, die Sprache ihrer Großeltern kennenlernen. Mit von der Partie sind in dieser Saison auch Schülerinnen und Schüler aus Lienen und Kattenvenne. Alle gehen in die vierten Klassen der Lehrerinnen Ute Göttker (Lienen) sowie Gudrun Hollenberg (Kattenvenne) und bringen viel Begeisterung für die Sache mit. Unterstützt werden die jungen Plattdeutschfreunde bei ihren ersten niederdeutschen Sprachversuchen von Mitgliedern des plattdeutschen Sing- und Lesekreises Dütt & Datt im Heimatverein Lienen: Mit Hildegard Goldau, Anneliese Harde, Hannelore Huneke, Christel Rotsch und Heike Stegemann ist hier auch geballte Sprachkompetenz der örtlichen Mundart gewonnen worden. Immer montags (Kattenvenne) und dienstags (Lienen) im Anschluss an den normalen Schulunterricht finden sich Lina Beiderwellen, Pelle Brinkmann, Tom Engel, Vincent Hesse, Colin Huckriede, Mattis Huneke, Lotta Krasel, Daniel Markwart und Ben Schiermeyer (Lienen) sowie Jula Gräler, Lynn Januschak, Sophia Kleine Niesse, Greta Krumme, Malin Krumme, Leon Petroll, Henri Sandkämper, Florian Stille und Daron Weeke (Kattenvenne) zusammen, um plattdeutsche Begriffe zu lernen und schließlich mundartliche Geschichten zu lesen und zu verstehen.


Die Schülerinnen und Schüler der Grundschule Kattenvenne freuen sich mit ihren Lehrerinnen über den aktuellen plattdeutschen Heimatkalender 2022, den Heimatvereins-Vorsitzende Karla Voß überreichte. Foto: Ute Peters/Heimatverein Lienen.


Die Übungstexte stammen aus verschiedenen Quellen: Zum einen ist da die bekannte gelbe Reihe mit Geschichten und Gedichten des Heimatschriftstellers Friedrich Ernst Hunsche (1905–1994), der in Lienen-Meckelwege geboren wurde. Titel wie „Geld regeert de Welt“, „De smächtige Gräsmägger“ oder „Fleisk was das beste Gemöüse“ standen früher in vielen Bücherregalen. Aber auch die Anekdoten von „Usse Bennätzken“ und anderen Figuren aus der Feder von Bernard Walbaum (1907–1989) eignen sich gut zum Erlernen der niederdeutschen Sprache. Zudem hat auch der Kreisheimatbund Steinfurt zwei Bände „Use leiwe Platt“ herausgebracht, in denen man fündig wird, wenn man lustige Beiträge sucht. Die Vorfreude auf diese zusätzliche Schulstunde der besonderen Art ist daher von Woche zu Woche immer wieder groß und das plattdeutsche Lesen und Lernen macht allen – Kinder wie Lehrerinnen – viel Spaß. So motiviert gehen die Kinder dann in den Lesewettbewerb des Kreisheimatbundes. Zunächst werden dabei die Schulsieger ermittelt, die sich dann auf der Kreisebene mit Teilnehmern aus anderen Orten messen. Wie weit die Kattenvenner und Lienener Schülerinnen und Schüler dabei kommen werden, wird sich noch zeigen. Einen kleinen Preis hat allerdings jedes der Kinder bereits gewonnen. Die Vorsitzende des Heimatvereins Lienen, Karla Voß, überreichte allen Mitwirkenden zum Dank für ihren Einsatz den aktuellen plattdeutschen Heimatkalender für das Jahr 2022, der noch in wenigen Exemplaren im Haus des Gastes oder beim Vorstand erhältlich ist.

Übrigens hat das Lernen bereits Wirkung im Alltag gezeigt. So bekam eine Kattenvenner Oma nach der wöchentlichen Übungsstunde vom hungrigen Enkelkind die ehrliche Bauchbekundung zu hören: „Ick häw Schmacht!“


Auch die Lienener Schülerinnen und Schüler freuten sich über den Kalender. Foto: Ute Peters/Heimatverein Lienen.

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